Berufsbegleitende Fortbildung

Anthroposophische Heilkunde (AGAHP)®

nach den Richtlinien des Berufsverbandes AGAHP

Man muss aus ganz andern Dingen heraus die Beziehungen des Menschen zur Umwelt erkennen, wenn man das Gesundende und das Krankmachende, also den richtigen Krankheitsstoff (-Prozess) und das Heilmittel auch wirklich beurteilen will.“  - Rudolf Steiner 1924 (GA316)


100 Jahre Anthroposophische Medizin, sind zugleich auch 100 Jahre Anthroposophische Heilkunde. Aus diesem Anlass entwickelte das ASCOL-College in Kooperation mit der Verbandsschule des Berufsverbandes Allgemeinen Gesellschaft Anthroposophischer Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker (AGAHP) e. V. und der International Society of Anthroposophic Naturopathy (ISAN) eine Weiterbildung in Anthroposophische Heilkunde (AGAHP)®.

Diese markenrechtlich geschützte Weiterbildung Anthroposophische Heilkunde (AGAHP)® in Kooperation mit der Verbandschule der Allgemeine Gesellschaft Anthroposophischer Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker (AGAHP) richtet sich an alle, die eine sachkundige Einführung in das Fachgebiet der anthroposophischen Heilkunde bekommen möchten.

 

Es eignet sich als Weiterbildung für Heilpraktiker, Heilpraktikeranwärter die sich durch den Verband zertifizieren lassen wollen, ebenso wie für die Teilnehmer therapeutischer Ausbildungen und steht allen Interessenten offen, die ihr therapeutisches Wissen um die Erfahrungen der Anthroposophischen Heilkunde erweitern möchten.

 

Anthroposophische Medizin wird ausschließlich von Anthroposophischen Ärzten ausgeübt. Anthroposophische Heilpraktiker üben ausschließlich die Anthroposophische Heilkunde aus. Die Ausübung der Anthroposophischen Heilkunde ist von der AGAHP als zuständigen Berufsverband im Einvernehmen mit der medizinischen Sektion am Goetheanum durch ein Zertifizierungsverfahren geregelt. Nach dem Heilmittelwerbegesetz HWG und dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb sind Falschangaben gegenüber Patienten verboten.

 

Anthroposophische Ärzte durchlaufen ein reguläres Studium der Medizin und anthroposophische Heilpraktiker eine entsprechende umfassende Heilpraktikerausbildung. Notwendiges heilkundlichen Wissen ergänzen sie durch anschließende fachliche Weiterbildungen über das anthroposophische Menschen- und Weltbild.

In ihrer Therapie trachten Arzt und Therapeut danach, die Ursachen einer Erkrankung ganzheitlich und mithilfe geisteswissenschaftlicher Kenntnisse, die auf die Arbeiten von Rudolf Steiner und der anthroposophischen Ärztin Dr. Ita Wegman zurückgehen, zu verstehen.

 

Biografie und Krankheitsverlauf, das soziale und familiäre Umfeld sowie die Individualität des Erkrankten spielen bei dieser Betrachtung eine bestimmende Rolle. (siehe nachfolgende Tafel)

 

Über alle Voraussetzungen und Inhalte der berufsbegleitenden Weiterbildung Anthroposophische Heilkunde informiert Sie die Geschäftsstelle gern in einer persönlichen Studienberatung. Wir bitten Sie um kurzfristige Anmeldung mit dem Kontaktformular. Sie erhalten dann umgehend einen Termin für das Gespräch.

Grundlagen

Dr. Rudolf Steiners Anthroposophie versteht sich als ein die naturwissenschaftliche Forschungsweise Goethes weiterbildender Erkenntnisweg hin zum Metaphysischen, dessen Ergebnisse Dr. Steiner in Zusammenarbeit mit der holländischen Ärztin Dr. Ita Wegmann auch für die Medizin im Sinne einer Erweiterung der Heilkunst etablierte.

Forschung

Anthroposophische Heilkunde erweitert forschend die klassische Naturheilkunde im Sinne Rudolf Steiners.

Sie ergründet das Wesen des Menschen in einem umfassenden Verständnis der ihn bedrückenden Leiden.

Forschung und Erkenntnisse finden in der anthroposophischen Heilpraktikerschaft auf internationaler Ebene im Rahmen der International Society of Anthroposophic Naturopathy (ISAN) statt. 

Arbeitsweisen

Anthroposophische Heilkunde ist eine ganzheitlich-integrative Heilweise. Sie beruht auf den heilkundlichen Methoden und besonderen berufsständischen Bedingungen des Heilpraktikers.

Die Anthroposophische Heilkunde ist keine nur äußerlich erlernbare Methode, die neben anderen in der Praxis eingesetzt werden kann, sondern ein Entwicklungsweg des Heilpraktikers, der ihn dazu befähigt, alle seine heilkundlichen Methoden sowie seine gesamte berufliche Tätigkeit geisteswissenschaftlich zu durchdringen.



Anthroposophische Heilkunde (AGAHP)®

  • Bezeichnung: Anthroposophische Heilkunde (AGAHP)®
  • Bildungsart: Ausbildung/Qualifizierung
  • Schulart: Einrichtung der beruflichen Weiterbildung
  • Zielgruppen: Heilpraktiker, Heilpraktikeranwärter, Beschäftigte in Gesundheitsfachberufen und im pädagogischen Bereich, Teilnehmer unserer therapeutischen Ausbildungen und Interessenten an Anthroposophischer Heilkunde
  • Auswahlverfahren: Teilnahme an einem Einführungs- und Aufnahmegespräch.
  • Unterrichtsform: alle Fort-, Weiter- und Ausbildungen des ASCOL-Colleges finden auf der Grundlage des Blended-Learning statt, d. h.: berufsbegleitende Weiterbildung mit Präsenzseminaren und Online- Seminaren, Einzel- bzw. Kleingruppenunterricht, Literaturstudium sowie einem Wochen-Blockseminar.
  • Unterrichtsunterlagen: Vortragsunterlagen, ausführliche Handouts zum Download im
    PDF-Format, Methoden- und Arbeitsblätter im E-Learning-Bereich
  • Unterrichtszeiten: einmal als Tages- bzw. Wochenendveranstaltungen, E-Learning sowie ein Blockseminar (siehe oben)
  • Weitere Voraussetzungen: psychische Stabilität, Eigeninitiative, Fähigkeit zur Selbstreflexion.
  • Weiterbildungsschwerpunkt: Vermittlung von Methoden und Vorgehensweisen in Anthroposophischer Heilkunde (AGAHP)® nach den Richtlinien des Berufsverbandes
  • Inhalte der Weiterbildung: Wurzeln und historischer Ursprung der Heilkunde, Geschichte der anthroposophisch-medizinischen Bewegung und der Anthroposophischen Heilpraktiker, Stellung der Anthroposophischen Heilpraktiker in der Medizinischen Sektion, die Berufsordnung Anthroposophischer Heilpraktiker, das Leitbild, Mantram und Berufsbild der Anthroposophischer Heilpraktiker, Geisteswissenschaftliche Forschungsgrundlagen (Goetheanismus), der Einsatz heilkundlicher Methoden auf der Grundlage des Erkenntnisweges (u. a. Viergliederung des Menschen, Wesensgliederdiagnostik, funktionelle Dreigliederung, Arzneitherapie, Lebensjahrsiebte und Biographiearbeit, Kunsttherapie, Metalltherapie), Bedeutung und Erforschung karmischer Impulse in der Biografie, Erarbeitung der Methoden in Anthroposophischer Heilkunde, Möglichkeiten der konkreten individuellen Aneignung von Kenntnissen und Fähigkeiten im Rahmen der Anthroposophischen Heilkunde, der Einsatz heilkundlicher Methoden im Verständnis der Neuen Mysterien durch Anthroposophische Heilpraktiker, die Individualisierung und Formalisierung eingesetzter Methoden im Sinne des AGAHP- Leitbildes, therapeutische Konzepte – Arbeitsweisen in der Therapie - Fallstudien.
  • Finanzielle Förderung: auf Wunsch monatliche Ratenzahlungen. Teilweise Anerkennung als Bildungsurlaub, in manchen Fällen ist eine Beteiligung des Arbeitgebers möglich. Es besteht die Möglichkeit, die Aufwendungen bei der Steuererklärung geltend zu machen.
  • Abschlusszertifikat: nach dem Besuch der Weiterbildung erhalten Sie das Weiterbildungszertifikat "Anthroposophische Heilkunde (AGAHP)®" der Verbandsschule ANTHROPOS-SOPHIA nach den Richtlinien der AGAHP
  • Abschlussart: Kolloquium (bei Erfüllung entsprechender Voraussetzungen ist eine Zertifizierung durch den Berufsverband möglich)
  • Abschlussbezeichnung: bei Zulassung zur Ausübung der Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz: "Qualifiziert in Anthroposophischer Heilkunde (AGAHP))® / Anthroposophischer Heilpraktiker".
  • Weitere Zusatzqualifikationen: z. B. Heilpraktiker bzw. Heilpraktiker für Psychotherapie sind möglich.
  • Berechtigung: bei Ausübung der Heilkunde nach dem HeilPrG, Mitgliedschaft im Berufs- und Fachverband AGAHP und der International Society of Anthroposophic Naturopathy (ISAN) möglich
  • Prüfende Stellen: Prüfungsausschuss des ASCOL-Colleges (interne Prüfung)
    Prüfungsausschuss des Berufsverbandes AGAHP
  • Gesamtdauer: 2 Semester (insgesamt 12 Monate)

Ziele der Qualifikation in Anthroposophischer Heilkunde (AGAHP)®

Fachliche Kompetenzen [1] die Heilpraktiker, die in Anthroposophischer Heilkunde arbeiten wollen, nachweisen:

  • Grundlagen des anthroposophischen Welt- und Menschenbildes
  • Grundlagen des anthroposophischen Schulungsweges
  • Grundlagen der Goetheanistischen Naturerkenntnis
  • Kenntnis der Gesetze von Reinkarnation und Karma
  • Kenntnis der anthroposophischen Sicht von Gesundheit und Krankheit
  • Befähigung, eine anthroposophisch-biografische Anamnese durchzuführen
  • Grundlagen der Wesensgliederdiagnosik
  • Grundkenntnisse der Methoden der Anthroposophischen Medizin
  • Befähigung, ihrer/seiner Tätigkeit als Heilpraktiker/in die Anthroposophie in Diagnose und Therapie zugrunde zu legen

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[1] Diese fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten werden von den Ordentlichen Mitgliedern der AGAHP erfüllt und durch die kontinuierliche Teilnahme an entsprechenden Fortbildungen vertieft.

Anthroposophische Heilpraktiker zeigen insbesondere eine erweiterte Kompetenz, eine vertrauensvolle Therapeuten-Patienten-Beziehung zu entwickeln und eine anthroposophische Anamnese, Untersuchung und Diagnose durchzuführen. Sie sind befähigt, Behandlungsziele und einen individualisierten Behandlungsplan zu erstellen und diesen sich zunutze zu machen, zu beurteilen und – wenn erforderlich – anzugleichen.